Ermutigt durch meine ersten Versuche in Sachen Astrofotografie setzte ich ziemlich bald eine optische Nachführung auf meine Wunschliste. Diese Vorrichtung, die zwischen Stativ und Kamera gesetzt wird, gleicht die für Astrofotos so störende Erdrotation aus. Damit sind deutlich längere Belichtungszeiten möglich, ohne das die Sterne anfangen, auf den Aufnahmen Strichspuren hinter sich herzuziehen.
Um erstmal Erfahrungen mit solch einer Vorrichtung zu sammeln fiel die Wahl auf ein ausgesprochen preiswertes Modell, das zudem für einen Anfänger wie mich sehr einfach zu bedienen sein sollte.
Der Omegon MiniTrack LX2
Dieser kleine, leichte und extrem einfache Tracker kommt komplett ohne Strom aus und passt aufgrund seiner kompakten Bauform auf Reisen in jeden Fotorucksack. Die Nachführung erfolgt mit einem genialen wie simplen mechanischen federzugbetriebenen Uhrwerk – wie eine Eieruhr. Die Ausrichtung auf den Polarstern ist mittels eines kleinen Röhrchens möglich, durch das man Polaris anvisiert – oder kinderleicht mit einem optional erhältlichen Laserpointer.
Weitere Informationen zu diesem interessanten kleinen Astro-Tracker findest Du auf der Omegon-Website.
Nach einigen Trockenübungen im heimischen Vorgarten konnte ich den MiniTrack LX2 dann im Sommer 2019 das erste Mal unter perfekten Bedingungen in den italienischen Dolomiten ausprobieren.
Die folgende Aufnahme der Andromeda-Galaxie entstand mit dem EF 70-200mm f4L IS Tele von Canon an einer 80D. Mit dem Setup habe ich mit dem Tracker bei 45 Sekunden Belichtungszeit noch perfekt runde Sterne erhalten – ohne Tracker wäre dies nur eine Sekunde! Insgesamt habe ich an dem Abend insgesamt 33 dieser Aufnahmen gemacht, um diese anschließend am PC zu einem einzigen Bild zusammenrechnen zu lassen.
Nach dem Import am heimischen PC wurden die Aufnahmen in Lightroom von RAW- in TIF-Dateien konvertiert und anschließend mittels DeepSkyStacker zusammengerechnet. Die Belichtungszeit dieses Bildes beträgt somit ca. 25 Minuten (33×45 Sekunden). Die fertige Datei habe ich dann anschließend noch in GIMP und Lightroom digital nachbearbeitet.
Mit dem Ergebnis unten bin für den ersten Versuch doch schon ganz zufrieden. Die kleine, einfache mechanische Nachführung macht tatsächlich was sie soll und fühlt sich mit ihrem geringen Gewicht in meinem Fotorrucksack unterwegs tatsächlich sehr wohl. Orion & Co. können kommen…!
Et voilà – das fertige Ergebnis
Und voilà, fertig ist Andromeda. Bei diesem Anblick bekomme ich tatsächlich jedes mal eine Gänsehaut. Zum Vergrößern klicke einfach das Bild an.
Was braucht man für so ein Ergebnis?
- Ein stabiles Stativ
- Eine handelsübliche Digitalkamera
- Ein möglichst lichtstarkes Teleobjektiv
- Eine optische Nachführung (diese benutze ich…)
- Einen Kabel-Intervallauslöser (diesen benutze ich…)
- Software „DeepSkyStacker„, „Gimp„, „Lightroom“ oder ähnliche Bildbearbeitungsprogramme
Geniale Aufnahme. Danke für die Erklärungen.