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Köln-Bonn Airport | 2020

Köln-Bonn Airport im Corona-Lockdown

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Fototour zu einem Geisterflughafen

Eine der drastischsten Auswirkungen der Corona-Krise 2020 trifft seit Beginn des weltweiten Lockdowns die Luftfahrtbranche. Seit Wochen sind die Bilder von menschenleeren Terminalgebäuden und massenhaft auf Rollfeldern und Bahnen geparkten Flugzeugen weltweit in den Nachrichten zu sehen. Passagierflüge finden so gut wie gar nicht mehr statt, einzig Frachtmaschinen sind aktuell unterwegs.
 

Aus diesem Grund habe ich am letzten Wochenende dem nahegelegenen Flughafen Köln-Bonn einen Besuch abgestattet. Dort gibt es ein eigenenes Frachtterminal, und so kann man auch momentan zumindest einige Frachtmaschinen erwischen. Zum Fotografieren war ich das erste Mal dort.

Zur Vorbereitung solcher Touren findet man auf der Seite Spotterguide alle wichtigen Informationen. Zudem kann man sich auf Flightradar alle Maschinen weltweit mit Ziel „Köln-Bonn“ herausfiltern, so dass man auch die Ankunft der Frachter ziemlich exakt vorhersagen kann.

 

Ankunft am Flughafen Köln-Bonn

Das erste was mir nach der Ankunft am Terminal auffiel ist… Stille. Absolute Stille. Eine Szenerie wie aus „The Walking Dead“.

Auf der Querbahn, die im normalen Betrieb nur selten genutzt wird, waren ein dutzend Lufthansa Maschinen geparkt, und auf dem Vorfeld standen eine Handvoll abgestellter Maschinen, die dort einsam auf das Ende des Lockdowns warten.

Das Wetter war zum Fotografieren über lange Distanzen an diesem Tag leider denkbar ungünstig. Bei Temperaturen von fast 26° C flimmerte die Luft ganz extrem,  insbesondere direkt über dem Boden, und ganz besonders schlimm über den asphaltierten Flächen.

Für 17 Uhr waren dann die ersten Frachtmaschinen angekündigt. Weder die Windrichtung (es war windstill) noch die Flightradar-App (seit Stunden keine Flugbewegung) ließen eine Vorhersage zu, von wo aus die Maschinen den Flughafen anfliegen würden. Also eine solide 50:50 Chance. Natürlich kamen die ersten beiden UPS Boeing 747 im Abstand von 10 Minuten aus Süden rein, und ich stand auf dem Parkhaus P3 am Nordende des Airports. Die Bilder von der Landung der ersten 747 befinden sich demzufolge längst im Papierkorb meines PC…

Das Finale

Ich hatte zum Glück nachmittags vorher schon einen Punkt am Zaun gegenüber vom Terminal ausgekundschaftet, der bei Anflügen aus Süden recht vielverprechend aussah – dort bin ich dann hingefahren. Dieser Spot stellte sich zwar dann auch als nicht ganz optimal heraus, da er recht weit vom Aufsetzpunkt entfernt war. Aber besser als nix, einige ganz nette Aufnahmen sind auch so gelungen. Mein Highlight war meine erste Mc Donell Douglas MD-11.  Die dreistrahlige MD-11 wurde vor allem in den 90ern sehr häufig als Passierflugzeug eingesetzt (z.B. auch von LTU), seit 2015 fliegt dieser Oldtimer aber nur noch für einige Linien als Frachter. 

Insgesamt ein interessanter, beeindruckender Nachmittag. Die majestätischen Jumbo-Jets sind in Düsseldorf ja regulär überhaupt nicht zu sehen. Allein dafür hat sich die Fahrt gelohnt. Es war sicherlich nicht mein letzter Fotobesuch in Köln-Bonn.